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EINE KURZGESCHICHTE DER GRÜNDUNGSPHASE
Der Rotary Club Köln-Ville nennt in seinem Namen Herkunft und Sitz. Eine Selbstverständlichkeit ist es geradezu, dass er von Köln aus gegründet wurde, der Mutterstadt quasi der ganzen Region, dem zweitältesten Rotary-Heimatort in ganz Deutschland: anno 1928 mit – wie sollte der Club anders heißen? – "Köln am Rhein"! Und nach der Stadt – das Umland: 1959 erschien als "filia coloniae" der Club Köln-Land. Und dieser gründete seinerseits einen Tochter-Club da draußen vor der Stadt mit Namen und Quasi-Sitz "oben auf der Ville".
Der neue Club reihte sich bescheiden ein in die alphabethische Folge der in Köln schon bestehenden rotarischen Verbände und mit seinem "V" gelang ihm auch noch gegenüber mehrfachen Neugründungen die Verteidigung seiner hintergründigen modestas serialis. Dafür nimmt er in Kauf, dass gelegentlich der ein oder andere Frankophile sich in einem Missverständnis verfängt und – indem er "Ville" für das Oberhaus der Stadt hält – gar plumpe Protzerei vermutet...
Köln-Land aber war durch die eigene Gründung ein wenig irritiert (so möchte man fast meinen): Köln-Ville – so richtig draußen vor der Stadt – was heißt da noch "Köln-Land"? Ganz im Sinne der Theorie der Relativität rückte der Land-Club nun ins Innere der Stadt und siehe da, mit eins hieß er "Köln-Dom": Die Mutter, wie sich’s gehört, wie eh‘ und je, weit vor der Tochter im Alphabet.
Ein Rumoren kam seinerzeit auf in der Stadt; das war Anfang der 80iger: Im Westen was Neues! Da gebe es "Potential"! Von Dr. Gottfried Cremer aus Frechen, dem großen Unternehmer, dem hochgeehrten Gründer eines bedeutenden Keramik-Museums, dem – "claro, logo" – Rotarier vom Rhein, ging der Anstoß aus. Dr. Liebrecht, noch alljährlich in Erinnerung gerufen von der alma mater am Ort, einer gewichtigen Stiftung wegen, er leitete den Paten-Ausschuss für Köln-Ville und überreichte am 18. Juni 1984 dem Gründungspräsidenten Hammerstein – der ideale Name für das Event – die Charter-Urkunde.
21 Mitglieder hatte der Club damals; immer wieder eine sakrosankte Zahl = drei mal sieben, und Quersumme = drei!Die Mitglieder entstammten (großen Teils) dem Boden der Ville: da waren Landwirte (der oberen Schicht also Quartär); da waren die Baggerführer der Braunkohleschicht (der mittleren Schicht, also Tertiär); da waren die Brenner von Ton (untergeschichtet), alle vertreten im Wappen eines schmucklosen Wimpels.
Als erster gewählter Präsident griff ein Vertreter der "Mitte" in die Speichen des rotarischen Rades; und auch der hatte wieder den passenden Namen: Peter Speich! Nach dem nächsten Präsidenten benennt der Club seinen Jung-Künstler-Preis: Raimund Lehmkul; und der dritte Wahlpräsident klopfte so sehr auf den Busch, dass sogar der Wolff ihm folgte; und einer jener Namen der Mannen hinter der Glocke wurde nachmals mehr als bundesweit bekannt: Horst Köhler.
Langsam wuchs der Club. Als unter dem Präsidenten Wolfgang Haug das Zehnjährige begangen wurde, war "im Schnitt" jährlich grad mal ein neuer Freund in den Kreis aufgenommen worden. Heute, nach 25 Jahren des Bestehens, hat der Rotary Club Köln-Ville 70 Mitglieder. Er tagt in einem höchst genehmen Lokal, das – ganz konträr zu der freundverbindlichen Atmosphäre im Club – nach dem "Kuckuck" benannt ist, dem ja ungebärdige Verdrängungstaktiken nachgesagt werden. Kurz und knapp: So sind wir nicht!
Klar, dass der Club viel Gutes tut! Aber Reden d’rüber - das liegt uns nicht so: siehe oben: … modest waren wir immer!
(Heinrich Kronen, Dezember 2009)